“Nehmen wir die Verantwortung an, die uns alle trifft, und achten wir auf unsere Sprache – in der Politik, in den Medien und überall in der Gesellschaft! Halten wir dagegen, wenn Einzelnen oder Minderheiten in unserem Land die Würde genommen wird!” Diese Worte Frank-Walter Steinmeiers anlässlich des rechtsradikalen Anschlags in Hanau im Februar 2020 führen uns erneut vor Augen, dass Rassismus und Ausgrenzung, in all ihren Facetten, in unserer Gesellschaft allgegenwärtig sind. Umso aktiver muss daher unser aller Widerstand sein!
Ausgrenzung hat viele hässliche Gesichter. Ob Ausländer, Homosexuelle, Frauen, Andersdenkende, Andersglaubende; Tag für Tag sehen sich abertausende Menschen konfrontiert mit Hass und Hetze. Als ob das nicht schon schlimm genug wäre, bleibt es selten bei verletzenden Worten. Der Anschlag von Hanau, der Angriff auf jüdische Gläubige in Halle, die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke, die Messerattacke auf die Kölner Oberbürgermeisterkandidatin Henriette Reker und die Sprengstoffanschläge auf Asylheime in Freital zeigen unmissverständlich klar, dass aus Hass und Hetze Gewalt folgt.
Wenn unsagbare Dinge wieder sagbar werden, die Grenzen des gesellschaftlichen Akzeptierten immer wieder verschoben werden, müssen wir als überwältigende Mehrheit dieser Gesellschaft laut werden und dürfen uns nicht mundtot machen lassen!
Wir haben die Pflicht zu handeln. Jede und jeder Einzelne von uns kann einen wichtigen Beitrag zum andauernden Kampf gegen Ausgrenzung und für Toleranz leisten. Jede Tat, jedes Aufstehen, jeder Einspruch hilft.
Auch Courage hat viele Gesichter, von denen momentan einige im Foyer des Illtal-Gymnasiums ausgestellt werden. Dort präsentieren engagierte Schülerinnen und Schüler des Seminarfachs „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ elf prominente Kämpfer gegen Diskriminierung und Opfer von Ausgrenzung in Form von Holzfiguren. Die Bandbreite reicht dabei von Ruth Bader Ginsburg, Nelson Mandela und Anne Frank bis zu Dietrich Bonhoeffer und vielen anderen. Ursprünglich sollte die Ausstellung schon Mitte März während den internationalen Wochen gegen Rassismus eröffnet werden, dies wurde jedoch durch die Corona-Pandemie verhindert.
Nach den Sommerferien konnte die Ausstellung nun in kleinem Rahmen eröffnet werden. Die Figuren werden voraussichtlich bis zu den Herbstferien am Illtal-Gymnasium zu sehen sein, bevor sie dann an die Martin-Luther King Schule in Saarlouis weitergegeben werden. Dort werden Schülerinnen und Schüler eine weitere Holzfigur gestalten und die Ausstellung somit erweitern. Anschließend sollen weitere Schulen Figuren zur Sammlung hinzufügen und diese auch dort ausgestellt werden.
(Rosport)