Der Missio Truck am Illtal-Gymnasium

„Fliehen müssen stellt das Leben auf den Kopf und zieht dir den Boden unter den Füßen weg.“
Am 09.06.2017 besuchte uns, die Klassenstufe 10 des Illtal-Gymnasiums, der „missio Truck – Menschen auf der Flucht“. Zuerst wurden wir über die Situation im Kongo und den Alltag der Menschen dort von zwei Referentinnen informiert. Die Republik Kongo befindet sich in Zentralafrika. Seine Bewohner müssen seit einiger Zeit wegen des Bürgerkriegs innerhalb ihres Landes fliehen, was man als Binnenflucht bezeichnet. Der Grund dafür sind Rebellengruppen, welche das Coltan, das im Osten des Kongos abgebaut wird, für sich beanspruchen wollen. Sie greifen die Dörfer an, gehen gewaltsam gegen die Einheimischen vor und zwingen diese unter schlechten Bedingungen für sie zu arbeiten und den Konfliktrohstoff an sie abzugeben. Coltan ist ein seltener Rohstoff, der in jedem Handy und anderen elektronischen Geräten vorhanden ist. Somit haben wir als Konsumenten auch eine Teilschuld an der Ausbeutung der Einheimischen. Wir sollten uns daher überlegen, wie man der Bevölkerung im Kongo in der Position eines Konsumenten, eines Unternehmens und eines Politikers helfen könnte. Trotz einiger guter Einfälle merkten wir schnell, wie schwierig es sein würde diese tatsächlich umzusetzen.

Nachdem wir über das Thema informiert wurden, hatten wir später selbst die Gelegenheit in die Rolle eines Binnenflüchtlings zu schlüpfen. Nacheinander wurden wir jeweils zu zweit in den Truck geführt. In diesem konnten wir anhand einer multimedialen Ausstellung das Schicksal eines Flüchtlings selbst nachverfolgen, von der Flucht bis hin zur Ankunft in einem sicheren Dorf. Wir haben gelernt wie schwierig es ist, seine eigene Heimat zu verlassen und woanders wieder neu Fuß zu fassen. Oft haben die Flüchtenden in ihrem Heimatdorf oder auf der Flucht Familienmitglieder verloren und müssen sich alleine durchschlagen, obwohl die meisten Menschen auf der Flucht gerade mal so alt sind wie wir. Die Binnenflüchtlinge haben des Öfteren damit zu kämpfen, dass sie in ihrer neuen Gemeinde nur schwer einen Beruf und sozialen Anschluss finden können. Viele sind auch traumatisiert von den katastrophalen Vorgängen in ihrer Heimat und von ihren Erlebnissen auf der Flucht. Am Ende der Reise durch den Truck wurden wir zudem darüber informiert, wie wir in Deutschland versuchen können Flüchtlingen zu helfen und sie auf ihrem neuen Lebensweg zu unterstützen.
Zusammenfassend kann man sagen, dass der Besuch des missio-Trucks für uns alle eine sehr interessante und auch spannende Erfahrung war, da wir die Möglichkeit bekamen in das Leben eines Binnenflüchtlings einzutauchen und somit viel über deren Schicksale erfahren konnten. Zudem haben wir gelernt, wie wir den Menschen im Kongo etwas weiterhelfen können, beispielsweise durch den Kauf eines Fairphones. Diese Smartphones enthalten nämlich Metalle, die fair gehandelt werden und nicht aus der Bürgerkriegsregion im Kongo stammen.
Abschließend möchten wir uns ganz herzlich bei der Organisation, die uns das Thema näher gebracht hat und bei der Fachschaft Religion, die dieses Treffen erst möglich gemacht hat, bedanken.
Artikel: Kyera Kämmler

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