IGI debattiert 2022

Nachdem der Wettbewerb im Vorjahr coronabedingt nur in verkleinerter Form digital stattfinden konnte, kehrt das IGI 2022 wieder in die Präsenzform der Debatte zurück – und das in alter Stärke.

10 Debatten, 22 Debattant_innen, 16 Schülerjuror_innen und/ oder Zeitnehmer_innen sowie 11 Lehrerjuror_innen – die genannten Zahlen sprechen für sich: Die Debatte am IGI lebt am IGI weiter. Ein riesiger Schulentscheid „Jugend debattiert“ fand am Freitag, 11.2.2022, statt.

In Zeiten von Coronaleugnern, in Zeiten, in denen der Begriff „Coronadiktatur“ ungehemmt verwandt wird, in Zeiten von Desinformation und Verschwörungstheorien – ja, in Zeiten, in denen zunehmend von einer Spaltung der Gesellschaft die Rede ist, erscheint es als positives und wichtiges Signal, dass Schüler_innen von Anfang an lernen, Sachthemen fundiert und fair miteinander zu verhandeln – nicht durch das Skandieren von haltlosen Thesen, nein, in Form einer Debatte, bei der auch dem Zuhören eine ganz wesentliche Rolle zukommt. Gemeinsam die beste Lösung einer Problemfrage finden, gemeinsam Argumente gegeneinander abwägen – das macht eine gute Debatte aus.

Debattiert wurde über Themen aus allen Lebensbereichen: In Altersgruppe 1 widmeten sich die Debattant_innen in ihrer ersten Debatte der Frage, ob ein Quengelzonenverbot zielführend ist. Dabei galt es, die Rechte eines freien Marktes der zunehmend signifikanten Zahl an adipösen Kindern gegenüberzustellen und die schwere Ballance zwischen Selbstbestimmung und Verbot zu finden. Leichter wurde es in der zweiten Debatte nicht, wo sich die Schüler_innen aus Klasse 8 und 9 mit einem Thema mitten aus ihrer Lebenswelt beschäftigten: Influencer_innen. Sollten diese verwendete Filter kennzeichnen müssen? Diese Frage ist besonders aktuell, bedient sie doch aktuelle Netzthemen, wie Bodyshaming, und Fragen der Persönlichkeitsentwicklung von Jugendlichen. Genau auf dieser Ebene des Themas konnte Sarah El-Massri (9abd) die Jury und Zuschauer begeistern: Sie wurde am Ende des Tages Schulsiegerin der Altersgruppe 1, dicht gefolgt von Jonas Ihme (8c), der vor allem in der ersten Debatte mit einer hervorragenden Eröffnungsrede punktete. Platz 3 erreichte Merle Scheer (8ab) gefolgt von Paul Schorr (9ac2) auf Platz 4.
Leichter als die Jahrgangsstufe 1 hatten es auch die Schüler_innen der Jahrgänge 10 und 11 nicht: Sie starteten mit einem sozial- und wirtschaftspolitischen Thema in den Tag: Soll nur noch faire Schokolade verkauft werden dürfen? Fair in Anbau und Ernte? Auch hier trafen ganz grundsätzliche Fragen aufeinander: Wirtschaftsinteressen vs. Menschenrechte – Verbraucherpreise vs. Lohnniveau. Hierbei zeichneten sich unsere Schüler_innen vor allem dadurch aus, dass sowohl Pro als auch Contra die Perspektive auf den Menschen wahrten und nicht plakativ von einem Recht des freien Marktes oder Ähnlichem sprachen.
Im Kontext der die letzten Jahre beherrschenden Pandemie kamen die Debatten des Tages dann zuletzt auch noch an: Mit der Frage nach einer allgemeinen Corona-Impfpflicht verhandelten die Debattant_innen der Altersgruppe 2 eine Fragestellung, die aus dem realen politischen Diskurs unserer Tage gegriffen ist und die eben angesprochene mögliche Spaltung der Gesellschaft direkt betrifft. Dass genau dieses Potential in der Impfpflichtfrage steckt, haben die Schüler_innen gut erkannt. So drehte sich ihre Debatte vor allem um die gesellschaftlichen Folgen.
Am Ende des Tages war der Schulsieger – Fabio Meyer (10ad) – überrascht, dass er mit seinen Redebeiträgen die Jury am meisten überzeugt hatte. Seine Leistung wurde vor allem in der ersten Debatte herausgehoben, während die zweite Debatte wohl sehr ausgeglichen verlief. Platz 2 erreichte mit knappem 1-Punkt-Vorsprung Anna Hauptenthal (10a) vor Emma Bach (10ad). Jonas Tyb´l wurde Vierter.
Die platzierten Schüler_innen dürfen jetzt das IGI am Regionalwettbewerb vertreten, der Anfang März in digitaler Form durchgeführt wird.
Es debattierten: Magnus Kliemann (8ab), Marissa Birringer (8ab), Samael Schaaf (8ab), Merle Scheer (8ab), Roman Zwetzich (8cd), Dustin Lambert (8cd), Jennifer Hennchen (8c), Jonas Ihm (8c), Miriam Schenkel (9ac1), Mika Schütz (9ac1), Bastian Klesen (9ac1), Luca Jochum (9ac2), Jonas Dörr (9ac2), Paul Schorr (9ac2), Felix Leistenschneider (9abd), Sarah El-Massri (9abd), Anna Haupenthal (10a), Emma Bach (10ad), Fabio Meyer (10ad), Jonas Tyb´l (11).

Dass das IGI einen solch großen Wettbewerb stemmen kann, geht nur durch das Zusammenwirken aller Kräfte: Lehrerjuror_innen opferten Freistunden, Schüler_innen absolvierten eine mehrstündige Juror_innenausbildung. Für diese gilt unser expliziter Dank dem ehemaligen IGIaner Justin Gesellchen, der als Alumni des „Jugend debattiert“-Projektes zurückkehrte und die Schülerjuror_innen ausbildete und auch den Wettbewerb als Juror begleitete.
(SCR)

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein, Bundeswettbewerb Fremdsprachen, Deutsch, Jugend debattiert veröffentlicht. Setzen Sie ein Lesezeichen auf den Permalink.

Die Kommentarfunktion ist geschlossen.