Am Dienstag, den 19.Mai 2015, hat der AbiBac-Kurs 12 des IGI Bundesjustizminister Heiko Maas im Rahmen des Rosenburg-Projektes zur Aufarbeitung der NS-Vergangenheit des Justizministeriums in Berlin besucht.
Nach der Vorstellung des Projektes durch den Justizminister und Vertreter der Unabhängigen Wissenschaftlichen Kommission, Prof. Dr. Görtemaker und Prof. Dr. Schumann, diskutierten die Schülerinnen gemeinsam mit dem Justizminister und den Wissenschaftlern die Arbeit derselben. Diese setzt sich seit 2012 mit der Geschichte des Justizministeriums auseinander, beispielsweise mit der Frage nach personellen Kontinuitäten im Ministerium, d.h. welche und wie viele belastete Mitarbeiter in den 1950er und 60er Jahren an welchen Stellen des BMJ tätig waren und inwiefern sich hieraus sachlich-inhaltliche Kontinuitäten in der Rechtsprechung der Bundesrepublik ergaben.
Die Schülerinnen stellten in diesem Zusammenhang ihre beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten eingereichte Arbeit vor. Hierin untersuchten sie Fälle von Saarländerinnen, die während des II. Weltkrieges Beziehungen zu Kriegsgefangenen bzw. Zwangsarbeitern eingegangen sind, und den daraus resultierenden juristischen und sozialen Folgen. Einen weiteren Schwerpunkt bildete dabei die Frage, wie diese Fälle strafrechtlicher Verurteilung nach 1945 aufgearbeitet worden sind. Diese inhaltliche Schnittmenge der beiden Projekte erlaubte eine anregende und ausgiebige Diskussion zwischen Minister, Wissenschaftlern und Schülerinnen, die sich mit den Worten Professor Görtemakers gut zusammenfassen lässt: „Es gibt keine Stunde Null. Es gibt immer eine Vorgeschichte. Es stellt sich aber die Frage, wie eine Gesellschaft mit der eigenen Vergangenheit umgeht.“
Abschließend erlaubte eine Führung durch das Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz einen weiteren Blick hinter die Kulissen.
Link zum Rosenburg-Projekt (extern).
IGI-Schülerinnen zur Diskussion im Bundesministerium für Justiz und Verbraucherschutz
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